Blanca

Blanca kam im Sommer 2007 aus dem TH zu uns.
Leider erfuhr ich nach 2 Wochen Gassi gehen im TH, dass sie
Leishmaniose positiv ist und sie „nur“ Allopurinol
braucht, ansonsten ist das alles kein Problem.
Mir fiel nur auf, dass sie sehr abgemagert war,
einen schlechten Fellzustand hatte, Durchfall und einen unangenehmen
Geruch. Dies ordnete ich aber dem Stress im TH zu. Sie hatte Welpen
wurde danach kastriert und geimpft !!!!!!!!
Da ich roh fütterte, verbesserte sich schnell ihr
Zustand und sie wurde eine stattliche Hündin. Damals war sie 2
Jahre alt.
Im Sommer 2008 bekam Blanca einen Schub von
Leishmaniose, welcher wahrscheinlich durch Frontline ausgelöst
wurde. Bemerkbar machte sich dieser mit einer Kruste an der Nase und
an den Ohren, das war aber nur der Anfang. Blancas Immunsystem brach
komplett zusammen. Sie konnte fast nicht mehr laufen vor Schwäche,
fraß nicht mehr und nahm in kürzester Zeit massiv ab. Sie bekam
eine Art Gichtanfall, zitterte und bekam Muskelkrämpfe. Weiterhin
begannen massive Durchfälle und sie wurde poliurisch. Ernähren
konnte ich sie nur noch mit Katzennaßfutter. Ich setzte das
Allopurinol hoch auf 2x 300 mg, weiterhin begannen wir (THP) mit homöopathischen
Mitteln. Die Krusten wurden mit Nachtkerzenöl behandelt und die
Krallen mussten geschnitten werden, da es zu massivem
Krallenwachstum kam. Nach 2 Wochen fing sie langsam an wieder zu
fressen und zeigte mir aber genau, was sie nicht verträgt nämlich
Nahrungsmittel mit einem hohen Puringehalt. Diese lehnte sie
komplett ab.
Diese Episode zog sich über ca. 12 Wochen hin, danach war Blanca
wieder komplett hergestellt.
Weihnachten 2008 begann schleichend der nächste
Schub, welcher sich äußerte mit Futterverweigerung, viel Schlaf,
Spaziergänge wurden immer langsamer. Äußerlich war nichts zu
sehen. Silvester spitzte sich die Situation zu. Blanca erbrach im
Schwall, sobald sie Futter oder Wasser aufnahm. Sie verweigerte
jegliches Futter und Flüssigkeit. Blanca wurde apathisch und roch
urämisch, was uns veranlasste sofort zum TA zu fahren. Dort wurde
Blut abgenommen und ihr ein Venenzugang gelegt und sie infundiert.
Es gab 2 Vorschläge Glucantimebehandlung oder Euthanasie. Beides
lehnte ich ab!
Da ich seit 30 Jahren als Intensivschwester tätig
bin, gab mir die TÄ Infusionen mit, dass ich sie zu Hause weiter
infundieren konnte.
Am nächsten Tag erfuhr ich die Blutwerte, welche
unsere Vermutung bestätigten, dass Blanca im Nierenversagen ist,
wieder 2 Vorschläge Glucantimebehandlung oder Euthanasie. Von mir
wieder ein ganz klares Nein ! Glucantime
darf auf keinen Fall bei Nieren- oder Leberschädigung gegeben
werden!
Uns war klar wir geben nicht auf, wir kennen
unsere Blanca, sie ist eine Kämpferin. Ich überlegte, was wir in
der Humanmedizin tun würden, wenn Patienten in dieser Situation
sind. (Dialyse ist ja nicht). Schließlich beruhen die meisten
Therapien in der Humanmedizin auf Tierversuche.
Blanca hatte eine urämische Gastritis, d.h. oral
können wir ihr nichts geben, alles kommt wieder raus.
So sah dann die Therapie aus:
3x 250 ml NaCL 0,9 %Infusion+ Zantic
(Magenschutz)+ MCP (gegen Erbrechen)+ Cernevit (Vitamine) +
Natriumbicarbonat ( gegen die Übersäuerung)+ G40% (Zucker)+Lipofundin
(Fett)
Während der Infusionsgabe konnte ich ihr aufgelöst
2x 300 mg Allopurinol, 3x 5 ml Ulcogant (Magenschutz+Phosphatbinder)
und 3x600 mg Antiphosphat (Phosphatbinder) verabreichen.
Weiterhin homöopathische Mittel.
Futteraufnahme war weiterhin sehr schlecht, aber
sie begann langsam wieder zu trinken. Blanca erholte sich langsam.
Nach einer Woche wieder Blut abnehmen, Nierenwerte etwas besser,
aber immer noch kritisch.
Die TÄ war sehr überrascht und war auch sehr
interessiert an der Therapie, ich teilte ihr mit, dass ich mit Dr.
Naucke Kontakt aufnehmen möchte. Wir beschlossen auf jeden Fall
konstruktiv zusammen zu arbeiten und ich sie in alles involviere, da
alle davon profitieren auch andere Leishmaniose Patienten.
In der 2. Woche reduzierte ich die Infusionen.
Blanca begann wieder etwas zu fressen, was sich sehr schwierig
gestaltete. Was heute gut war ist morgen out. Katzennaßfutter war
wieder Futter der Wahl.
Der Titer war 1:3200, Eiweiß eine Katastrophe.
Blanca trinkt wieder und pinkelt gut.
Dr. Naucke ist nicht mehr über mail zu erreichen,
diese Accounts gibt es nicht mehr. Ich rief ihn persönlich an und
er bestätigte mich in der Ablehnung zu Glucantime. Aus rechtlichen
Gründen durfte er mir das Mittel der Wahl nicht sagen ;-)
Also musste meine TÄ anrufen über eine Zentrale
und sich mit ihm verbinden lassen Tel.Nr.
für TÄ ist: 0971/ 72020 dann Dr. Naucke verlangen.
Meine TÄ rief mich sofort zurück und bestätigte
mir dass das Gespräch mit ihm sehr informativ war und ob sie Milteforan
in der internationalen Apotheke bestellen sollte. Das
taten wir auch und es dauerte 3 Tage, dann wurde es aus Italien
geliefert. Jetzt haben wir die Milteforantherapie begonnen, welche
28 Tage anhält. Das Medikament kostet für Blanca mit 25 kg 330,-
€.
Wir haben uns in den letzten Wochen oft damit
auseinander gesetzt, ob wir wieder einen Hund mit dieser oder ähnlicher
Erkrankung wissentlich nehmen würden und für uns steht fest ein
klares Nein. Wir lieben unsere Blanca über alles und leiden alle
gemeinsam, haben viele schlaflose Nächte durchgemacht. Sie ist ein
wunderbarer Hund und wir übernehmen auch die Verantwortung, alles für
sie zu tun. Aber es sollten diese Krankheiten nicht zu sehr
bagatellisiert werden, es gibt leichte Fälle, aber auch die
Anderen. Viele Hundebesitzer können sich es auch finanziell nicht
leisten, solche Therapien in Anspruch zu nehmen.
Ich hoffe ganz stark, daß ich beim nächsten
update Positives berichten kann. Wir sind immer noch zuversichtlich,
daß wir noch einige schöne Jahre mit ihr verbringen dürfen.
26.05.2009 Ich möchte mich erstmal entschuldigen, daß
kein update über Blancas weiteren Verlauf erfolgte.
Mir
war nicht bewusst, welche Welle ich mit diesem Bericht auslöse. Ich
war schockiert wie viele Hunde das gleiche Schicksal erleiden. Mir
wird immer bewusster, was für eine gefährliche Krankheit
Leishmaniose wirklich ist.
Auf
meinen Bericht hin haben sich viele Menschen per mail oder Telefon
gemeldet ( ich drücke allen die Daumen und hoffe daß es ihren
Vierbeinern mittlerweile besser geht)
Blanca
ist am letzten Tag der Milteforantherapie in meinen Armen
verstorben. Die Ursache war sicherlich ihr Nierenversagen.
Wir
waren in einer Art Lethargie. Mir war es über Wochen nicht möglich
überhaupt über alles groß zu erzählen geschweige denn zu
schreiben.
Blanca
war es nicht mehr möglich Nahrung inne zu behalten, ihr Wille war
da, aber die Krankheit stärker. Insgesamt hat sie 9 kg abgenommen
und in der letzten Nacht war mir klar, daß ich den TA verständigen
muß um sie zu erlösen. Blanca nahm mir die Entscheidung ab. Unser
Hund Zorro hat sich von ihr verabschiedet und ist seitdem sehr ruhig
und erwachsen geworden. Ich hoffe, daß die kurze Zeit die sie bei
uns hatte, alle alten Wunden geheilt haben. Blanca ist für uns
unvergesslich und ich denke sehr viel an sie. Sie hat Platz gemacht
für eine neue arme Seele und uns Beauty geschickt.
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