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Julchen

Julchens
Geburtstag habe ich auf den 11. Januar 1993 festgelegt, da wir ja schließlich
feiern möchten und mir nur gesagt wurde, dass sie im Januar 1993 geboren sei.
Das war im Tierheim München-Riem, wo ich Julchen am 17.11.1993 fand, nachdem
sie eine Woche zuvor von Obdachlosen abgegeben worden war. Ich war mit einer
ziemlich festen Meinung, wie denn meine zukünftige Hündin sein sollte, dorthin
gefahren – etwa Cockergröße, gern älter und noch lieber eine Hündin, die
niemand mehr hätte haben wollen.
Tja, und
dann sah ich dieses Riesenkälbchen, ich ging schon an ihrer Box vorbei, weil
sie viel zu groß und auch viel zu jung war. Aber ihr Blick ließ mich umkehren,
mir war, als spräche sie zu mir. Sie saß ganz still hinten in der Ecke und rührte
sich nicht, sie guckte nur. Und ich guckte zurück. Ich hielt vorsichtig meine
Hand an die Gitterstäbe. Ihre Rutenspitze begann zaghaft zu wedeln. Ich hockte
mich hin und sie kam ganz langsam nach vorne. Mit jedem Schritt wedelte sie mehr
und am Gitter angekommen, wedelte bereits ihr ganzer Popo mit. Sie schleckte
meine Finger durch das Gitter.
Eine
Pflegerin rannte vorbei und ich fragte sie nach „Sindel“, dieser Name stand
an der Box. Kurzer Kommentar, dass diese Hündin nicht vermittelbar sei und weg
war sie wieder. Die nächste Pflegerin, die ich erwischen konnte, war schon
etwas auskunftsbereiter und erzählte mir, dass Julchen/Sindel von Obdachlosen
abgegeben wurde, überhaupt nicht erzogen und viel zu wild sei. Darum sei sie
eben nicht vermittelbar. Ich bequatschte sie und durfte schließlich mit Julchen
Gassi gehen, nach Hinterlegung meines Personalausweises.
Es
war saukalt in München, es lag hoher Schnee, und ich hatte strengste Auflage,
diesen Hund nicht von der Leine zu lassen. Wir waren am Waldrand, Julchen
schaute mich immer wieder an, um sich zu vergewissern, ob ich noch da sei. Ich
war „ungehorsam“ und leinte sie ab. Wir erfanden unsere ersten Spiele im
Schnee und Julchen entfernte sich niemals weiter als 5 Meter von mir.
Nach
zwei Stunden kehrten wir zurück. Im Tierheim hatte man begonnen, sich Sorgen zu
machen. Es widerstrebte mir sehr, Julchen wieder in ihre Box setzen zu müssen.
Aber es musste sein, da die endgültige Entscheidung, ob ich sie mitnehmen
konnte von der TH-Leiterin abhing. Ich ging also mit Fotos meiner Wohnung,
meinem Gewerbeschein, woraus ersichtlich war, dass ich selbständig von daheim
aus arbeitete, der Einverständniserklärung meiner Vermieter und Julchens
„Laufzettel“ zur TH-Leiterin. Sie telefonierte, auf ihr Kopfnicken legte ich
ihr die Unterlagen vor und spielte derweil mit ihrer Dogge, die gelangweilt im Büro
lag. Erneutes Kopfnicken während des Telefonats.
Ich
sprang und hüpfte mit der Genehmigung zur Abgabestelle, um die Formalitäten zu
erledigen. Endlich konnte ich Julchen aus der Box abholen. Julchen kannte kein
Auto und verankerte alle vier Tatzen im Boden, als ich sie sanft hineinschieben
wollte. O.k. – ich setzte mich hinein, ließ die Türen offen und kaute an
meinem Brot herum. Julchen stand draußen und ihre Nase wurde lang und länger.
Endlich entschloss sie sich einzusteigen und liebt seither Autofahren über
alles.
In
der nächsten Zeit machten wir viele Spaziergänge an der Isar, um ihre
ehemaligen Herrchen, die Obdachlosen zu finden. Ich wollte etwas über Julchens
Geschichte erfahren, weil Julchen etwas ganz besonderes ist. Soviel Liebe,
Aufmerksamkeit und Gelehrigkeit hatte ich bei noch keinem Hund kennengelernt.
Wir
fanden ihre alten Herrchen und ich erfuhr, dass sie das Ergebnis einer
„Liebesheirat“ zwischen einer Irish Wolfhound-Hündin und dem Briard eines
Obdachlosen war. Sie wuchs bei den Obdachlosen auf, die an der Isar in der Nähe
des Tierparks Hellabrunn lebten. Diese Menschen freuten sich so sehr, dass
Julchen so schnell ein Zuhause gefunden hatte und wir besuchten sie regelmäßig
mit Kaffee, Tee und belegten Broten, die sie in alter Gewohnheit noch immer mit
Julchen teilten.

Im
April 1994 zogen wir nach Hannover, und Julchen und ich traten der
Rettungshundestaffel bei, was uns beiden sehr viel Freude machte. Das Frühjahr
1995 brach an und Julchen verlor büschelweise Fell. Auch roch sie seltsam, so
gar nicht nach Hund, eher nach Pferdefutter. Sie mied die Sonne und mir fiel
auf, dass ihre Krallen unglaublich schnell wuchsen und ich sie immer wieder
schneiden musste. Aber sie war munter wie eh und je, und ich machte mir keine
weiteren Sorgen. Der Haarausfall wurde etwas besser.
Julchen
bekam Schnupfen. Ich behandelte mit Euphrasia D2 Globuli, aber ihre Nase lief
und lief. Eines Tages mochte sie nicht essen. Das war ein Alarmsignal. Julchen
und nicht essen wollen passte nicht zusammen. Ich schaute in ihren Hals, alles
normal. Aber die Lymphknoten waren stark geschwollen, und wir gingen
augenblicklich zum Tierarzt. Nach gründlicher Untersuchung tippte er auf eine
schwere Infektion, evtl. aufgrund der vorläufigen Blutwerte auch auf Leukose.
Er gab Julchen Antibiotika, und ich sollte sie nach 5 Tagen erneut vorstellen.

Aber das
Wort Leukose ging nicht mehr aus meinem Kopf und so wurde ich sofort bei der
Tierärztlichen Hochschule Hannover vorstellig. Ich schilderte sehr genau
Julchens Symptome und was mir die vorangegangenen 3 Monate an ihr aufgefallen
war (wie ich heute weiß, waren es typische Symptome der Leishmaniose). Julchen
wurde zunächst untersucht, es wurde Blut abgenommen, die Lymphknoten
abgetastet. Nach ersten Blutergebnissen wurde ich eingehend befragt, ob Julchen
im südeuropäischen Ausland gewesen sei, was ich definitiv verneinen konnte.
Man röntge darauf noch die langen Röhrenknochen und machte (jeweils ohne örtliche
Betäubung!) eine Knochenmark- und Lymphknotenbiopsie - Julchen schrie erbärmlich.
Ich
wurde informiert, dass man zu 98% ein Plasmozytom (Lymphknotenkrebs) und zu 2%
Leishmaniose vermutete. Bei beiden Erkrankungen hätte Julchen eine
Lebenserwartung von bestenfalls einem halben Jahr - so sagte man mir. Man schlug
zunächst eine Cortisonbehandlung vor, da ich mich weigerte, Julchen sofort ohne
eine definitive Diagnose euthanasieren zu lassen. Sollte das Cortison Wirkung
zeigen, könne man eine Chemotherapie versuchen, die jedoch nur wenige bis gar
keine Heilungschancen versprach. Ich fragte, wann definitiv mit einer engültigen
Diagnose zu rechnen sei und man antwortete mir, dass man die Punktate sowie das
Blutserum an ein Labor geschickt habe, was nach max. einer Woche Ergebnisse
liefern sollte. Man sagte mir nicht (auch nicht auf meine Frage), um welches
Labor es sich handelte.

Ich
brauchte einen Tag, um den Schock zu verdauen, indessen bekam Julchen das
Cortison. Sie vertrug es gut, ihr Zustand besserte sich ein wenig. Nach etwa
einer Woche baute sie jedoch so stark ab (6 kg Gewicht verloren, Nasenbluten,
blutiger Durchfall, Blutungen aus der Scheide), dass ich mich schweren Herzens
zur Chemo (wegen Plasmozytom) entschloss - ich wollte noch immer nicht ohne
feststehende Diagnose Julchen töten lassen. Das Labor habe angeblich noch immer
nicht die Ergebnisse geschickt. Und - es klingt wirklich blöd - ich hatte das
Gefühl, dass Julchen "bleiben" wollte, wir hatten und haben eine sehr
enge Bindung.
Die
Chemo lief also an und wider Erwarten besserte sich Julchens Allgemeinzustand
erheblich. Mittlerweile hatte ich in der ganzen Welt herumtelefoniert (Internet
hatte ich damals noch nicht) und bekam aus Südamerika einen Krankheitsbericht
eines leishmaniosekranken Hundes. Es kam mir alles so verdammt bekannt vor -
genau Julchens Symptome. Ich mogelte mich mit dem Studentenausweis einer
Freundin in die Bücherei der Klinik und kopierte mir stapelweise Infos zu
Leishmaniose. Parallel quetschte ich die Büroangestellten aus, um das mir immer
noch verheimlichte Labor zu ermitteln - es war die Ludwig-Maximillian-Uni in München,
Prof. Gothe.
Ich
rief dort an - Julchen hatte gerade ihren 7. Chemotag hinter sich gebracht - und
fiel buchstäblich vom Hocker: drei Tage vor Beginn von Julchens Chemo hatte man
des Ergebnis, nämlich Leishmaniose, zusammen mit dem Therapievorschlag an die
Klinik gefaxt. Ich bat um eine Kopie, welche mir auch sofort gefaxt wurde. Titer
1:1024.
Ich
ging zusammen mit Julchen zur Klinik und fragte nach dem Ergebnis des Labors. Man
sagte mir, dass man nachschauen müsse und kam zurück - es sei noch immer nicht
da...
Noch
beherrschte ich mich und präsentierte wortlos mein Fax von der LMU München mit
dem Ergebnis. Man wurde hektisch... Ich beherrschte mich noch immer und fragte,
was denn nun die Klinik an weiteren Therapien zu tun gedenke. Und ob man dem
Vorschlag von Prof. Gothe, nämlich Glucantime für 2 Wochen subkutan zu
spritzen, folgen wolle. Man sagte mir, dass die Klinik sehr gute Erfahrungen mit
Pentostam gemacht habe und man dieses Mittel geben wolle. Allerdings müsse
Julchen dazu tgl. auf die Station kommen, da es intravenös mittels Infusion
gegeben werden müsse. Hier machte ich den Fehler, nicht zu fragen, worauf denn
die Erfahrungen der Klinik beruhten. Wie ich später erfuhr beruhten die
"Erfahrungen" auf durchschnittlich einem Fall/Jahr.
Julchen
bekam also Pentostam i.v. Nach einigen Tagen bereits waren ihre Venen kaputt
(das Medikament ist bekannt aggressiv). Dies hätte ich noch hingenommen, aber
Julchens Allgemeinzustand verschlimmerte sich von Tag zu Tag. Ihre Haut war von
Schuppen übersät, die Ohren ausgefranst, die Nase völlig depigmentiert und
wund. Ihr Kot war dünn und blutig. Die täglichen Fieberschübe wurden
heftiger.
Mittlerweile
war ich auch sehr ungern bei der Klinik gesehen, da ich immer wieder neue Infos zu
Leishmaniose präsentierte und nachfragte. Antwort bekam ich nie, außer dass
ich Laie sei und man Patientenbesitzern derart tiefgehende Auskünfte aus
Zeitmangel nicht erteilen könne. Eines Tages - es war der 6. Pentostam-Tag,
lieferte ich Julchen in der Klinik ab und telefonierte in der Zwischenzeit mit
Prof. Gothe, der mir riet, sofort die Pentostam-Behandlung abzubrechen und mit
Glucantime fortzusetzen. Er erklärte sich bereit, mich und auch Julchens neue
Haustierärztin, die ich mittlerweile in unmittelbarer Nachbarschaft gefunden
hatte, per Telefon zu unterstützen.
Ich
holte also Julchen ab, resp. ich wollte sie abholen und teilte der Klinik meinen
Entschluss mit, sofort die Behandlung abzubrechen und in Eigenregie mit Frau Dr.
Leopold-Temmler fortzusetzen. Man eröffnete mir, dass man Julchen wegen des
hohen Ansteckungsrisikos nicht herausgeben, sondern euthanasieren werde. Das war
der Tag, an dem die Klinik bebte....
So
sehr habe ich niemals zuvor gebrüllt und auch später in meinem Leben nie mehr.
Ich ging schließlich mit Julchen nach Hause. Das Glucantime habe ich am
gleichen Tag in einer französischen Apotheke per Tel. bestellt, weil es hier
nur über die internationale Apotheke hätte beschafft werden können mit einer
Wartezeit von mind. einer Woche. Die franz. Apotheke lieferte sofort per
Eilboten und am nächsten Tag begann die Glucantime-Therapie.
Die ersten
Spritzen verabreichte Tante Doc (Frau Dr. Leopold-Temmler), die nächsten gab
ich Julchen unter Aufsicht von Tante Doc und die restlichen dann immer daheim.
Armes Julchen. Jeden Tag morgens und abends jeweils 10ml Glucantime, welches
sehr dickflüssig und mit den dünnen sk-Nadeln nur schwer zu geben war. Aber
sie verstand. Ich zog die Spritze auf und sie legte sich ohne ein Wort von mir
auf die Seite und ließ die Prozedur über sich ergehen.

Mit
jedem Tag besserte sich Julchens Zustand. Als sie zum ersten Mal wieder festen
Kot produzierte, habe ich sie vor Freude auf der Wiese umarmt. Die Leute, die
verwundert schauten, waren mir völlig egal. Dank Nutrical legte sie auch
schnell an Gewicht zu und bald reichte ihr normales Essen aus, um das Gewicht zu
halten.
In
den nachfolgenden 2,5 Jahren hatte Julchen in 4-6-monatigem Abstand immer mal
wieder akute Schübe. Allerdings nur kutane Erscheinung wie leicht schuppige Rückenhaut,
leicht schuppige Ohren und kleine Wunden an den Pfoten. Einmal noch mit
Nasenbluten und leichter Depigmentierung der Nase, und es wurde wieder
Glucantime notwendig. Alle anderen Schübe bekamen wir mit Allopurinol in den
Griff. Ihre Blutwerte waren für die Leishmaniose „normal“, aber das
Gesamteiweiß war stets extrem hoch.
Tante
Doc und ich entschlossen uns zur Dauertherapie mit Allopurinol. Bei Julchens
Gewicht von 40 kg bekommt sie 3 Mal tgl. je 300mg. Das war vor etwas mehr als 5
Jahren. Seither hatte Julchen keinen akuten Schub mehr. Die regelmäßige halbjährliche
Untersuchung gibt nur noch Anlass zur Freude. Selbst das Gesamteiweiß ist auf
normalem Level.
Am
Sonntag, den 11.1.2004 feierte Julchen ihren 11. Geburtstag bei hervorragendem
Gesundheitszustand. Sie hat zwar eine leichte, altersbedingte Mitralinsuffizienz,
die mittels Fortekor (1/2 Tbl. tgl.) gut handzuhaben ist, aber sie hat eine
derart gute Kondition, dass sie weit jüngeren Hunden um Längen kräftemäßig
überlegen ist, und sie ist natürlich ebenso lieb und verspielt wie immer.

Böse
Schlussfolgerungen, allerdings kann ich diese nicht beweisen:
Nach meinen heutigen
Kenntnissen zu Leishmaniose hätte ich als Arzt sofort mit Allopurinol behandelt
- Cortison bessert nur kurzfristig Symptome. Hat man mich hingehalten, mir das
Laborergebnis vielleicht bewusst vorenthalten um a) experimentieren oder b)
Kosten verursachen zu können? Hat man entgegengesetzt zu dem Rat des Prof.
Gothe (er war bekanntermassen der Leishmaniose-Papst in Deutschland) mit
Pentostam behandelt, um die klinischen Einrichtungen auslasten zu können, da
Glucantime ja vom Patientenbesitzer selbst gespritzt werden kann? Brauchte man
ein Sektionsopfer um forschen zu können, weil man mir Julchen nicht herausgeben
wollte?

Ich möchte alle, die einen Urlaub
mit Hund im Süden planen, bitten, sich rechtzeitig (muss 14 Tage vorher
angelegt werden) das Scalibor-Halsband
zu besorgen. Es ist der einzige Schutz
gegen Sandmücken (Überträger der Leishmaniose). Es gibt auch noch ein Shampoo
von Scalibor, welches ebenso wirksam sein soll. Ich benutzte es jedoch nicht,
allerdings sollte jeder selbst entscheiden, was für seinen Hund das Beste ist.
Ansonsten ließe ich den Hund nicht in der Morgen- und Abenddämmerung an
stehenden Gewässern hinaus, da diese Sandmücken dann die höchsten Aktivitäten
entwickeln.
Generell ist es wichtig für Hunde, die im Süden waren und plötzlich
"seltsame Krankheitssymptome" haben, den TA über den Aufenthalt im Süden
zu informieren. Bei Leishmaniose ist es sogar so "gemein", dass die
Inkubationszeit bis zu 7 Jahren betragen kann.
Liebe Grüße, Angelika
2 Jahre später, geschrieben am 26.02.2006

Am 11.1.2006 hat Julchen ihren 13. Geburtstag gefeiert. Trotz
Arthrose, die aber homöopathisch behandelt wird, ist sie immer noch fit. Zusätzlich
mache ich tgl. Krankengymnastik mit ihr und massiere sie. Zwar ist sie nicht
mehr so wild wie früher, aber immer noch fröhlich, und sie spielt auch gerne
noch eine Runde mit ihren Hundefreunden. Am L.-Titer hat sich nichts geändert,
sie bekommt auch immer noch tgl. 900 mg Allopurinol (bei 40 kg Gewicht) und
hatte keinen akuten Schub mehr.
Alle halbe Jahre lasse ich sie gründlich untersuchen und das letzte Blutbild im
Dezember 2005 war wieder einmal bestens. Zum letzten Sommer habe ich sie das
erste Mal trimmen lassen, um ihr die Hitze erträglicher zu machen und sie hat
sich super wohl gefühlt mit ihrer Sommerfrisur. Durch ihr Irish Wolfhound-Erbe
ist sie auch gut zu trimmen und braucht also nicht geschoren zu werden. Sie hat
sich 2,5 Stunden ganz brav zupfen lassen, die Süße und war hinterher stolz wie
Bolle, weil sie alle bewundert haben. Und sie geht auch sehr gern mit dem roten
Nachbarkater Twister spazieren, manchmal ist er ihr zu schnell und sie setzt die
"Schwanzbremse" ein.
Ich hoffe und bete auch tgl., dass wir noch ganz viel Zeit miteinander haben
werden! Mein liebes Julchen - ich liebe Dich über alles!!!!!
1 Jahr später, geschrieben am 13.05.2007

Julchen ist am Dienstag, den 8. Mai 2007 um 14:15 Uhr über
die Regenbogenbrücke gegangen. Julchen hatte eine dicke Blasenentzündung,
sprach jedoch auf das 2. Antibiotikum gut an und war eigentlich wieder gesund.
Doch die akute Infektion hat Julchen viel Kraft gekostet und so nahm die
Leishmaniose ganz schnell Besitz von ihr und ihren Organen.
Da unsere Tante Doktor Julchen und mich gut kennt, hat sie am Montag noch ein
Blutbild gemacht, was bewies, dass die Entscheidung, Julchen das Leid und den
Sieg der verdammten Leishmaniose zu ersparen, die einzig richtige war. Ohne
dieses Ergebnis hätte ich wohl letztendlich doch gezweifelt, weil Julchen ja
sogar noch ein Rinderohr aß - das war ihre letzte Freude, die sie uns machen
wollte.
Mein liebes Julchen, mein Mädchen - Du weisst, dass Du immer in meinem Herzen
wohnen wirst und ich danke Dir für jede einzelne Sekunde, die ich mit Dir leben
durfte.
 Zum
letzten Mal kuscheln, als Julchen schon für immer schlief ...
Mein liebes Mädchen,
am Dienstag, den 8. Mai 2007 um 14:15 Uhr hast Du die Reise in die andere Welt
angetreten. Du hast so viele Jahre erfolgreich gegen die Leishmaniose gekämpft
und warst immer fröhlich und freundlich. Du hast allen Lebewesen gezeigt, was
LIEBE ist. Und Du hast mich so vieles gelehrt, mir stets Kraft und Zuversicht
gegeben. Nun habe ich wieder Kraft, Zuversicht und Mut geschöpft - aber Du bist
gegangen. Ich hätte Dir so gerne noch gezeigt, dass ich viel von Dir gelernt
habe. Doch ich bin ganz sicher, dass Du genau aufpaßt, so wie Du immer aufgepaßt
hast und sehen wirst, was ich von Dir lernte.
Ich
danke Dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich danke Dir, dass Du vor mehr als 13
Jahren zu mir kamst. Ich danke Dir, dass ich Dich kennenlernen durfte. Ich danke
Dir für Deine Liebe und für Deine Geduld.
Ich liebe Dich und ich freue mich, wenn Du mich eines Tages in der anderen Welt
willkommen heißen wirst. Bis dahin wohnst Du für alle Zeit in meinem Herzen.

Dein
trauriges Frauchen
Angelika
angelikaschulze@htp-tel.de
Angelikas
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