Tica

Ticas Tagebuch
Am 18.01.2004 fahren wir in die Nähe von Stade an der Elbe um Tica
kennenzulernen. Tica ist eine Bassettdame. Sie ist etwas über drei Jahre alt
und sie sucht ein neues Zuhause. Sie stammt aus Calvia/Mallorca und hat
Leishmaniose. Trotzdem ist es einfach so, dass sie es sein soll. Das zu erklären
fällt mir schwer, obwohl ich so ein "kopfgesteuerter" Mensch bin. Sie
ist "es" und wir freuen uns auf sie!
Zum Glück freut sie sich auch über uns und nach einer knappen Stunde des
gegenseitigen Beschnüffelns machen wir uns angespannt, glücklich und zu dritt
auf den Heimweg... Seit dem sind wir eine kleine Familie.
Folgende Vorgeschichte wird uns über Tica erzählt:
Sie wurde am 12.10.2000 geboren und lebte bis zum Oktober 2003 bei einer
spanischen Familie auf Mallorca. Tica wurde kastriert. Wann und durch wen
veranlasst wissen wir leider nicht. Sie erkrankte an Leishmaniose und wurde
deshalb im Tierheim abgegeben. Die Dame dort kümmerte sich schnell um einen
Flug für Tica, denn sie litt ganz offensichtlich sehr unter den ganzen Umständen
im Tierheim. So kommt Tica Anfang Dezember 2003 in Hamburg an.

Ein deutsches Labor bestätigt die Leishmaniose mit 1:800.Tica wiegt 18,5
Kilogramm und bekommt 200 mg Allopurinol und 2 Kapseln Schwarzkümmelöl täglich.
Obwohl Tica frisch gewaschen ist stinkt sie ganz fürchterlich. Ihre Ohrränder
sind flächig verschorft und vom Halsband ist ihr Hals kahl und wund. Ihre Zähne
sind mit Belägen überzogen und ihr Zahnfleisch ist entzündet. Tica ist nicht
stubenrein. Sie ist schnell verschreckt und eingeschüchtert. An ihrem ersten
Morgen bei uns kommt sie mir auf dem Bauch kriechend entgegen. Sie hat nichts
angestellt oder ausgefressen und trotzdem reagiert sie so verängstigt auf mich.
Tica frisst ALLES mit Heißhunger. Sogar ihre Tabletten frisst sie mir pur und
ohne jede Tarnung direkt aus der Hand. Zum Glück hat sie einen ausgesprochen
gesunden Appetit. Sie löst sich mindestens drei mal am Tag und im Verlauf eines
Tages wird der Kot immer breiiger bis hin zum schleimigen Durchfall.
Die ersten Tag mit Tica sind etwas "seltsam" und wie im Traum. Wir
alle drei müssen erst irgendwie realisieren, dass sie jetzt wirklich zu uns gehört
und bei uns bleiben wird. Tica ist ein totaler Clown. Sie albert herum und ist
überaufmerksam. Scherzhaft stellen wir fest, dass sie in einem früheren Leben
sicherlich Cheerleader gewesen sein muss. Sie versucht "everybodys darling"
zu sein. Nach und nach wird sie allerdings ruhiger und sicherer. Sie gewöhnt
sich schnell an unseren Tagesablauf.

Uns fällt schnell auf, dass sie sich über Lob nicht freut. Auch wenn man
sich vor Freude fast überschlägt, steht sie einfach nur da und guckt
verwundert. Es scheint ganz und gar neu für sie zu sein. Sie kennt Zuspruch
nicht und weiß es einfach nicht zuzuordnen. Das erschwert einiges. Es ist z. B.
schwer ihr begreiflich zu machen, dass es gut ist sich draußen zu lösen und
dafür nicht den Flur zu benutzen. Belohnt fühlt sie sich nur durch besondere
Leckerlies. Spiel ist ihr ebenso fremd wie Lob und wenn sie doch mal so einen
Anflug von Übermut durchmacht, dann verpufft dieser Übermut nach max. 30
Sekunden und Tica steht da und guckt uns verwundert, verwirrt und verständnislos
an. Sie ist unser "emotionaler Grobmotoriker".
Im Laufe der nächsten Tag und Wochen sickert ganz langsam das ganze mögliche
Ausmaß der Leishmaniose in unser Bewusstsein ein. Immer mehr Auffälligkeiten
kommen ans Licht und lassen sich schnell und mühelos der Leishmaniose zuordnen.
Am 24. Februar haben wir einen Termin zur Blutentnahme beim Tierarzt. Insgesamt
wird recht viel Blut (O-Ton Tierärztin: ... entspricht einer Blutspende beim
Menschen) abgenommen. LaboKlin wird mit einem großen Blutbild beauftragt und
die Uni in Zürich soll auf alle möglichen Parasiten untersuchen. Am Tag nach
der Blutentnahme setzt bei Tica ein leichter Schub ein: Sie humpelt anhaltend,
ist müde und hinfällig, hat Läsionen an ihren Pfoten und den Beinchen und sie
stinkt. Ticas Blutbild ist zwar auffällig, aber zum Glück nicht katastrophal.
Der Test aus Zürich gibt einen ganz anderen Wert an, der auch für uns erst
einmal verwirrend ist, da er schlichtweg mit 47 beziffert wird, aber eine
Nachfrage im Forum bringt schnelle Aufklärung und die Gewissheit, dass sich an
Ticas Situation in Bezug auf die Leishmaniose nicht viel verändert hat. Leider
interpretiert unsere Tierärztin diese 47 völlig falsch und erklärt Tica für
gesund – worauf wir die Praxis wechseln.

Dieses Vorkommnis ist meine persönliche Initialzündung. Ich fange an
zu lesen und zu lernen und ganz langsam entwickelt sich so für uns ein Weg.
Torsten Nauke hilft mir bei der Entscheidungsfindung, in dem er mir viel erklärt
und viele Denkansätze aufzeigt. An dieser Stelle ein herzliches DANKESCHÖN
für das Übermitteln von Wissen und die aufgebrachte Geduld.
Viele Hunde kommen mit der regelmäßigen Gabe von Allopurinol gut klar, aber
längst nicht alle und so wie es scheint gehört Tica nicht zu diesen "eine-Pille-am-Tag-Hunden".
Auf Mallorca kommen vier LM-Stämme vor. Zwei aggressive und zwei weniger
aggressive Stämme, von denen Tica einen der beiden aggressiven erwischt zu
haben scheint. So rät uns Herr Nauke zu einer Behandlung mit Ambisome,
Fungizone oder... Oleyl-PC. Durch Herrn Nauke erfahre ich auch von den Kosten für
die Medikamente. Leider sind wir nicht in der Lage eine Behandlung in Höhe von
(schätzungsweise) 2500 oder 3000 Euro zu bezahlen. Ich bemühe mich um
Erfahrungsberichte mit Oleyl-PC und nach ein paar Telefonaten wächst aus einem
"Bauchgefühl" den Entschluss, es mit einer Behandlung zu versuchen!
Ganz unerwartet einfach werden wir in das Programm aufgenommen und nach langem
warten kommt das Medikament am 14.05.2004 bei unserer Tierärztin an. Vorab wird
erneut ein Blutbild gemacht, das zum Glück gut aussieht. Am 25.05.2004 wollen
wir mit der Behandlung beginnen.

Am 22.05.2004 hat Tica etwas mülliges gefressen was ihrer Verdauung sehr
zusetzt! Seit dem 23.05.2004 löst sie sich fast alle zwei Stunden und ihr Kot
wird immer breiiger und immer öfter scheidet sie Schleim mit aus. Zum Glück
geht es ihr sonst gut und wenn sie nicht alle Nase lang raus müsste, würde man
ihr nichts anmerken.
Dienstag 25.05.2004 – 1. Behandlungstag
Bei Tica wird die Temperatur gemessen und ihr allgemeines Befinden kurz
besprochen. Den Durchfall findet unsere TÄ nicht so besorgniserregend, so lange
es Tica im allgemeinen gut geht. Laut Behandlungsplan soll Tica 2,0 ml Oleyl-PC
bekommen. Die Menge soll in kleinen Depots a 0,1 ml unter die Haut gegeben
werden. Das wären 20 Stiche! Unsere TÄ verkürzt das Prozedere auf 9 Stiche
und Tica lässt alles tapfer über sich ergehen. Trotz Durchfall geht es Tica
unverändert gut.
Mittwoch 26.05.2004
Tica geht’s gut und uns fällt nichts auffälliges an ihr auf. Lediglich ihr
Darm rebelliert mit Durchfall. Wir lassen sie fasten und geben Tica nur morgens
und abends Actimell mit Luvos Heilerde, in der Hoffnung, dass sich der Durchfall
damit stoppen lässt. Tica muss unverändert alle 2 Stunden raus.
Donnerstag 27.05.2004 – 2. Behandlungstag
Tica hält heute den zweiten Tag Diät, trotzdem scheidet sie weiterhin Schleim
aus. Am Abend bekommt sie 2 kleine Portionen klare Hühnerbrühe und ist
begeistert. Beim Tierarzt bekommt sie das Oleyl-PC auf ganz viele Stiche
verteilt unter die Haut. Vorher wurde noch Temperatur gemessen. Alles o.k. Wegen
des Durchfalls bekomme ich 4 Dosen Hills i/d für sie mit. So langsam mache ich
mir wirklich Sorgen und nehme die Dosen dankbar mit. Wenn sie mit dem Hill stärkeren
Durchfall bekommt, sollen wir uns unbedingt melden bzw. vorbei kommen.
Freitag 28.05.2004
Der blöde Durchfall gibt einfach keine Ruhe. Heute früh hat Tica etwas von der
Hills Diät bekommen und hinterher war sie nur am Grasen... Ich hab Frank
daraufhin noch mal mit Ihr zum TA geschickt – mir ist wegen des langen
Wochenendes einfach mulmig – und er hat Diarsanyl für sie mitbekommen.
Samstag 29.05.2004 – 3. Behandlungstag
In der Nacht musste Tica sechs mal raus. Um 6 Uhr früh endete die Nacht damit,
dass sie das Diätfutter vom Vorabend erbrach. Um 8 Uhr sind wir beim Tierarzt
und sie bekommt die dritte Einheit Oleyl gespritzt. Allgemein geht es Tica noch
immer recht gut. Der Tag ist warm und sonnig und ich verzichte auf große
Spaziergänge. Tica schläft viel. Gegen Mittag entdecke ich zum ersten mal Blut
im Schleim und ich bekomme ganz langsam Panik... Bislang hat nichts geholfen den
Durchfall zu stoppen. Weder Haferschleim, geriebener Apfel, Heilerde, 2 Tage
komplettes Fasten noch Diätfutter haben Wirkung gezeigt. Ich bin fast so weit
die ganze Behandlung hinzuschmeißen, damit der TA Tica wirkungsvoll helfen
kann! Gegen Abend halte ich es nicht mehr aus und telefoniere mit Lutz... Meine
Rettung, denn er rückt mir den Kopf dahin zurück wo ich ihn brauche und drängt
darauf die Behandlung mit dem Oleyl auf jeden Fall weiter zu machen denn: Tica
ist nicht krank durch die Behandlung sondern sie braucht die Behandlung weil sie
krank ist! Wider jeden Ratschlages gebe ich Tica am Abend noch eine erste Kapsel
Omniflora und... Nachts muss sie nur ein mal raus.
Sonntag 30.05.2004
Das Omniflora scheint Tica sehr gut zu tun. Sie kehrt ganz langsam zu ihrem
alten Rhythmus zurück. Ihr Kot kommt zwar noch sehr dünn, aber ohne Schleim
hervor! Ich hab ein Suppenhuhn für sie gekocht und gebe jetzt (in Absprache mit
dem TA) alle 2 bis drei Stunden ein paar Löffel Reis mit Hühnerfleisch und
etwas Brühe. Außerdem bekommt sie Eletrolyte (mit etwas Honig angerührt). Mir
ist ein altes Hausmittel eingefallen: 1 Teelöffel Thymian aufbrühen, 8 Minuten
ziehen lassen, abseien und 1 Teelöffel Honig dazu geben. Das hat eine sehr
beruhigende und auch antiseptische Wirkung. Tica schlabbert es dankbar weg. Der
Hund ist erstaunlich! Alles zusammen sorgt dafür dass es Specknase langsam
besser geht. Ich bin erleichtert!
Pfingstmontag 31.05.2004 – 4. Behandlungstag
Um 10 Uhr in der Früh sind wir bei TA und Tica nimmt die Spritzen sehr gelassen
hin. Manchmal jault sie und zuckt, aber im Großen und Ganzen erträgt sie alles
sehr tapfer. Der TA ist sehr zufrieden und zeigt sich auch erleichtert, dass der
Durchfall langsam aufhört. Uns fällt auf, dass sie sich in den letzten Tagen
vermehrt kratzt und an ihren Pfoten knabbert. Es scheint ihr nach den Spritzen
sehr zu jucken. Das Omniflora hilft ihr sehr gut. Sie ist fast wieder die Alte.
Dienstag 01.06.2004
Vergangene Nacht musste Tica nicht raus. Heute bekommt sie ein letztes mal die
Huhn-Reis-Brühe-Diät. Anschließend wollen wir langsam zum neuen Futterplan
wechseln und ich bin so gespannt ob Tica alles gerne frisst und wie es ihr
bekommt.
Mittwoch 02.06.2003 – 5. Behandlungstag und HALBZEIT
Tica bekommt heute früh die Spritzen und alles läuft wie gehabt ab. Außer
dass sie sich vermehrt kratzt (aber alles noch im Rahmen) fällt uns an ihr
nichts bestimmtest auf. Heute bekommt Tica Kiening-Dosenfutter, auf den Morgen
und Mittag verteilt eine Dose. Nachmittags bekommt sie Joghurt mit Banane. Es
scheint, als würde sich ihre Verdauung langsam wieder normalisieren. Sie
bekommt weiterhin morgens und nachmittags jeweils 1 Omniflora. Obwohl Frank am
Vormittag und ebenso noch mal am Nachmittag weg muss und Tica allein bleiben
muss, passiert ihr Zuhause kein Missgeschick. Als ich um 17 Uhr Heim komme ist
alles bestens! Am Abend geht Frank mit Marco ins Kino und Specknase entwischt
zum ersten mal in erstaunlicher Geschwindigkeit über den Gartenzaun. Ca. ½
Stunde später passiert das ganze noch mal und ich kann sie erst 5 Minuten später
an der Hauptverkehrsstrasse wieder entdecken... Sie schnüffelt hochkonzentriert
und friedlich an den Alleebäumen und freut sich einen Knast, als sie mich sieht
und hört. Man kann also nicht davon reden, dass sie irgendwie beeinträchtigt
ist.

Donnerstag 03.06.2004
In der Nacht war alles ruhig und nicht mal in den frühen Morgenstunden hat sich
Specknase gerührt! Heute Morgen hat Ticas Magen/Darm sehr laut gequietscht und
ich hab ihr eine Scheibe Zwieback gegeben. Nach kurzem Zögern hat sie es
gefressen und danach war Ruhe im Bauch. Heute bekommt sie gekochte Leber mit Gemüsemischung.
Noch bekommt sie ihr Futter auf 3 Mahlzeiten verteilt. Heute Abend ist gewolftes
Rind und ein (kleines!) Stück Brustknochen dran...
Freitag 04.06.2004 – 6. Behandlungstag
Die Gemüsemischung ist vielleicht doch noch etwas zu schwer verdaulich, auf
jeden Fall muss Tica nachts wieder mal raus... Tagüber ist aber wieder alles im
Normalbereich. Die nächste Gemüsemischung werde ich für sie dann besser dünsten.
Heute ist Pansentag (gekocht) und zuerst ist sie von den Stücken etwas
irritiert, aber als sie sich zaghaft dazu entschließt ein Stück zu probieren,
ist keine Halten mehr. Sie haut zwei Pansenmahlzeiten weg und ist fein
zufrieden.
Tica tippelt noch immer recht vergnügt ins Behandlungszimmer und lässt die
Piekserei geduldig über sich ergehen. Sie zeigt keinerlei Einschränkungen, hat
Appetit und fühlt sich wohl.
Samstag/Sonntag 05.06. und 06.06.2004
Über das Wochenende ist Behandlungspause und Tica läuft beim
Sonntagsspaziergang zur Hochform auf. Sie Läuft im Wald herum und ist so gut
gelaunt. Es macht solchen Spaß sie zu beobachten. Sie findet keine Ende und
rennt und rennt. Nach einigen Minuten gucken wir uns lachend und kopfschüttelnd
an und müssen Tica ein bisschen bremsen. Sie ist kurz erschöpft und müde und
legt sich auch zum Kühlen nieder, aber sie ist ganz schnell wieder oben auf und
den ganzen Spaziergang über einfach gut drauf! Das Magenproblem scheint überwunden.
Wir sind noch immer vorsichtig, weil ja auch alles an Futter noch sehr neu ist,
aber ich denke Tica macht tolle Fortschritte und vor allem löst sie sich
mittlerweile wie ein ganz normaler, gesunder Hund!

Montag 07.06.2004 – 7. Behandlungstag
Auch heute keine Besonderheiten. Langsam finden wir zu einer Art Routine. Tica
geht es gut. Sie wird immer verspielter und wedelt immer öfter mit der Rute...
Dienstag 08.06.2004
Heute ist wieder Pausentag und Frank versucht eine Transporttasche für Tica zu
besorgen. Morgen beginnt er den neuen Job und ich nehme Tica dann tagsüber mit
ins Büro. Zum Glück ist es ihr egal wo sie ist, Hauptsache sie darf bei uns
sein. Die Bahnfahrten machen mir leichte Kopfzerbrechen. Das Ein- und Aussteigen
sehe ich als „Problem“ und werde sie auf jeden Fall in den Zug heben müssen.
Bei den Auf- und Abgänge zu den Gleisen muss Tica Treppen steigen – Bergan
steigt sie sich immer auf die Ohren und kommt dann nicht weiter. Evtl. muss ich
sie auch da tragen. Sie hasst es getragen zu werden, aber echte Alternativen
haben wir leider nicht. Weil ich keine Fahrkarte für sie kaufen möchte,
bekommt sie jetzt eine faltbare Transportbox – Leider müssen wir bis Freitag
drauf warten und zwangsläufig 6,60 pro Tag an Fahrgeld zahlen. Als kleinen
Trost hat Frank ein Schlaf-Kissen für Tica gekauft. Wie in der Art der
Stillkissen, mit Styropor-Füllung. Sie tut sich etwas schwer denn die Füllung
knistert recht laut und das ist Tica etwas suspekt. Ein mal kuschelt sie sich
schüchtern an den Rand des Kissens, aber so richtig mögen tut sie ihr
Stillkissen noch nicht. Heute gab es Herz mit gedünstetem Gemüse... Das verträgt
sie richtig gut! Ich bin mal gespannt wie lange es dauert, bis sie so was auch
richtig roh gerne frisst.
Mittwoch 09.06.2004 – 8. Behandlungstag
Heute ist es sehr aufregend! Der Weg zum Zug ist ganz einfach und die Treppen
machen uns beiden zum Glück gar keine Probleme! Tica hasst es sich tragen zu
lassen, aber es gibt für sie leider keine andere Einsteigemöglichkeit und so lässt
sie es widerwillig über sich ergehen und in den Zug heben. Die Specknase ist
SCHWER! Im Zug ist Tica sehr aufgeregt und neugierig. Es ist etwas schwierig sie
am Platz zu halten. So viele Gerüche... da knipst sie ihre Ohren aus und gibt
sich dem exzessiven Schnüffeln hin. Die Fahrkarte für 6,60 will niemand sehen.
Im Büro ist es für sie auch sehr aufregend und sie läuft erst mal im ganzen
Haus herum um alles genau zu inspizieren. Sie nimmt „ihren Platz“ im Büro
gut an, kommt aber nur schwer zur Ruhe. Jedes Geräusch und jede Bewegung wird
genauestens überwacht. Mittags endlich raus und laufen. Das gefällt ihr denn
wieder wartet eine neue Umgebung mit 1001 neuen Gerüchen auf sie. Um 16 Uhr
endlich wieder ab nach Hause und auch die Rückfahrt klappt ganz fein! Zuhause
angekommen flitzen wir außerhalb der Sprechzeiten schnell in die Praxis und
bekommen die 8. Spritze. In der Behandlung erleben wir immer mehr Routine. Alles
läuft wie immer und Tica ist anschließend einfach nur froh dass wir nach Hause
gehen. Es war sehr aufregend für sie und am Abend schläft sie erschöpft in
ihrem „Stillkissen“ ein. Es geht ihr gut. Sie frisst begeistert alles was
wie ihr geben und ist gut drauf!
Donnerstag 10.06.2004
Bahnfahren ist immer noch aufregend und Chef sein wollweißer Teppich wird mit
einem Haufen als Ticas Eigentum markiert *heul* aber ansonsten gibt’s nix
Neues. Wir können froh sein, das Chefin das so locker hinnimmt... Wohnzimmer
ist ab sofort Sperrgebiet!
Freitag 11.06.2004 - 9. Behandlungstag
Der Tagesablauf ist gleich. Zum Glück kein Haufen im Wohnzimmer. Mittags
geht’s mit Hund ab ins Wochenende und zum Vorletzten Tierarztbesuch. Am
Nachmittag ist die Praxis rappelvoll und wir werden freundlicherweise
„zwischendurch“ drangenommen, bekommen die Injektionen im Flur und sind
daher schon nach 30 Minuten wieder Zuhause. Jetzt steht nur noch 1 Spritze aus
und ich bin echt froh dass Tica bislang alles so toll verkaftet! Frank bringt
diese faltbare Transportbox mit. Es ist ein totaler Fehlkauf! Das TCamp ist so
eine Art mobile Hundhütte, eignet sich aber gar nicht für den Transport von
Hunden. Das Teil ist viel zu instabil und außerdem zu groß - paßt nicht mal
in den Kofferraum! Wohl durch Ticas Reise nach Deutschland und dem Erlebten mag
sie solche „Kisten“ gar nicht leiden und trotz Leckerli möchte sie da
einfach nicht rein. Also morgen ab nach Flensburg und umtauschen.
Samstag 12.06.2004
Wir nehmen statt des TCamp eine Hundetasche und für den Restbetrag eine
Gutschrift. Die Hundetasche ist grenzwertig. Sie könnte etwas länger sein...
aber ich denke es wird so gehen. Ich stöbere in der Futterabteilung und nehme
aus der Tiefkühltruhe Pansen, Schlund- und Maulfleisch für Tica mit.
Sonntag 13.06.2004
Heute hat Tica zum ersten mal Pansentag und sie frisst es sogar sehr gerne.
Ansonsten nichts Neues und keine Besonderheiten.
Montag 14.06.2004 10. und LETZTER Behandlungstag
Der grüne Pansen zeigt durchschlagende Wirkung.
Heute bekommt Tica die letzte Dosis Oleyl und alles verläuft ohne Probleme.
Wieder ist die Praxis sehr voll und Tica bekommt die Spritzen zwischendurch. Wir
vereinbaren, dass unsere TÄ sich noch mal telefonisch mit uns beredet, sobald
es in der Praxis etwas ruhiger wird. Telefonsich verabreden wir dann einen
Termin in 3 Monaten. Dann soll erneut ein Blutbild erstellt und der Titer
kontrolliert werden.
**************
Tica ging es während der ganzen Zeit über gut. Die Magenverstimmung stand
nicht im Zusammenhang mit den Spritzen. Einzig auffällig war/ist, dass Tica
sich öfers im Bereich der Injektionen kratzte und auch viel an ihren Pfoten
herumknabbert. Die Zusammenarbeit mit unserer Tierärztin und dem ganzen Team
hat ganz wunderbar geklappt und sogar die Rechnung für die Behandlung war sehr
"human", denn für Feiertage und/oder spezielle Termin wurde kein erhöhtes
Honorar erhoben.
Ob jetzt das Oleyl, ihr Leben bei uns, die andere Ernährung oder ein Mix aus
allem dafür verantwortlich ist, können wir nicht sagen, aber Tica scheint in
den letzten Tagen fitter bzw. ausdauernder zu sein. Ihr Zähne sehen besser aus.
Dadurch hat sie keinen Mundgeruch mehr. Ihr Fell ist wunderschön geworden, Tica
stinkt nicht mehr und auch ihre Verdauung ist auf dem besten Weg normal und
stabil zu werden.

Wir sehen der Blutuntersuchung Anfang/Mitte September sehr gespannt entgegen!
Kerstin & Tica
sloker@web.de
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