Giardiose (Giardia lamblia)
Giardien gehören wie die Kokzidien zu den
Protozoen, d.h. sie sind tierische Einzeller. Der
Erreger der Giardiasis ist der Einzeller Giardia lamblia, der hauptsächlich
durch das Trinken von fäkal verunreinigtem Wasser übertragen wird.
Nach der Ansteckung vermehren sich die Parasiten im Darm sehr
schnell, was zu einer Schädigung der Darmschleimhaut und damit zu
Durchfall führt. Die Giardien kommen in
einer aktiven Form (Trophozoid) und einer ruhenden Form (Zyste) vor.
Eine Infektion wird schon durch die Aufnahme von nur zehn Zysten
ausgelöst, wogegen die aktiven Formen nicht infektiös sind. Die
Zysten werden mit dem Kot abgegeben und können auch bei Kälte und
Feuchtigkeit monatelang überleben. In Gebieten mit schlechten
hygienischen Verhältnissen ist das Ansteckungsrisiko deshalb recht
groß. Giardia lamblia ist weltweit verbreitet, kommt aber
besonders häufig in südlichen Ländern vor.
Giardien sind die zweithäufigsten Magen-Darm Parasiten,
die u.a. bei Hund, Katze aber auch beim Mensch vorkommen können.
Wenn Ihr Tier unter hartnäckigem, schleimigen, gelblichen manchmal auch blutigem
Durchfall
leidet, evtl. verbunden
mit Erbrechen und Fieber, sollte unbedingt eine Kotprobe auf
Giardien untersucht werden. Ein Befall mit Giardien muss auf jeden
Fall mit
Medikamenten behandelt werden. Wirkstoffe gegen Giardien sind
Albendazol, Metronidazol und Fenbendazol. Oft ist eine mehrmalige Behandlung
(z.B. mit Panacur) notwendig. Wenn weitere Tiere im Haushalt leben,
sollten alle Tiere prophylaktisch mitbehandelt werden, da die
Ansteckungsgefahr sehr groß ist. Neben der Gabe von Medikamenten
ist auch die Hygiene sehr wichtig. Ohne Hygienemaßnahmen sind die
Giardien nur sehr schwer in den Griff zu bekommen. Giardien zählen zu den Zoonosen, sie sind also
auch auf den Menschen übertragbar, am häufigsten ist jedoch ist
die Ansteckung von Mensch zu Mensch und von Hund zu Hund.
 Foto
© kleintiermedizin.ch
Die Giardien besitzen eine Art Saugnapf mit
welchem sie sich an der Darmwand ihres Wirtes festhalten können.
Deutlich sichtbar sind die bleibenden Abdrücke im Darm, wenn sich
die Giardien wieder ablösen. (Abbildung 1)
 Foto
© kleintiermedizin.ch
Die Form der Giardien erinnert leicht an eine
Birne. Die zwei "Augen" sind in Wirklichkeit Zellkerne mit
den Erbinformationen. (Abbildung 2)
Viele
Tiere beherbergen Giardien im Darm, ohne erkennbare
Krankheitsanzeichen. Der Erreger lebt dann häufig unbemerkt im Dünndarm. Es gibt auch
Tiere, welche die Giardien nicht zu eliminieren vermögen.
Obwohl es Medikamente gegen die Giardien gibt, hilft bei diesen
Tieren die Therapie oftmals nur kurzfristig und die Erreger
treten schon bald wieder auf. Da es aber wichtig ist, die Ausscheidung der Parasiten möglichst gering zu
halten, müssen die Tiere regelmäßig behandelt werden. Es kann
auch vorkommen, dass sich Giardien während einer Behandlung im
Gallengang verstecken und für das Medikament nicht zugänglich
sind. Es handelt sich dabei um so genannte Dauerausscheider. In
diesen Fällen wird es notwendig sein, die Behandlung in regelmäßigen
Abständen zu wiederholen.
Mittlerweile gibt es ein Mittel namens Giradex (Pflanzliches
Anti-Giardien-Mittel). Das Mittel kommt aus der chinesischen
Kräuterheilkunde. Gardien sollen hiermit ohne Nebenwirkungen
erfolgreich behandelt werden können.
* Die Darstellung der Behandlungsmöglichkeiten
von Giardien sollen lediglich der Information dienen und stellen
keineswegs eine Empfehlung für ein bestimmtest Medikament dar! In
erster Linie ist immer der Tierarzt zu kontaktieren.
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