Luna

Luna´s Leben mit Leishmaniose
Monatelang machte ich mir Gedanken, was für ein Hund zu uns passt
und kam auf vielen Umwegen und vielen Telefonaten, bei denen auch
das Wort Leishmaniose fiel, auf eine Internetseite, wo ich Luna sah.
Die war es und sonst keine. Sie lebte seit drei Wochen bei einer
Pflegefamilie, die ich umgehend anrief um ein Treffen zu
vereinbaren. Ich fand es sehr gut, dass die Pflegefamilie bei uns
vorbeischaute um sich unser Umfeld und Lebenssituation anzuschauen.
Ihnen gefiel das so gut, dass sie Luna direkt da ließen. Auch da
wurde mal kurz das Wort Leishmaniose erwähnt. Das Luna noch die
Packung Tabletten Allopurinol zu Ende nehmen müsste und dann wäre
sie gesund. Leishmaniose ist ja nicht schlimm! Luna zog am
20.03.2002 bei uns ein.
Luna
war damals ca. 8 Monate alt. Sie hatte am ganzen Bauch, Augen und
Leftzen rote Stellen von den ganzen Entzündungen. Sie war sehr dünn
und ziemlich schlapp. Aber langsam taute sie auf und fasste
Vertrauen.
Irgendwann nach ein paar Wochen waren auch die
Tabletten zu Ende und über die Krankheit LM machte ich mir schon
lange keine Gedanken mehr. Luna war ja gesund. Da ich ihr was Gutes
tun wollte, wechselte ich oft das Futter, gab ihr jeden Tag
Schweineohren und viele Leckerlis aus Tierhandlungen. In den ganzen
Wochen hatte Luna immer entzündete Augen und mit der Analdrüse
stimmte etwas nicht. Also schleppte ich sie immer zum Arzt, der
immer Antibiotika verschrieb. Immer wieder wurden ihr die Analdrüsen
ausgedrückt. Diese waren oft entzündet. Oft wurde solange gedrückt,
bis Blut kam. Luna ertrug das alles ohne nur einmal zu jammern!! Da
mein Tierarzt sich nicht sicher war und den spanischen Impfpass
nicht lesen konnte, wurde Luna nochmals geimpft. Auch bekam sie eine
Entwurmung. In meinem Umfeld machten das alle so und ich war mir
niemals bewusst, das ich alles falsch machte, was es falsch zu
machen gab.
Das viele Schlafen führte ich darauf zurück, das
diese Hunde vieles durchgemacht haben, viel Stress hatten und sich
richtig Gesundschlafen müssen. Aber Luna ist auch eine sehr ruhige
Hündin, die man im Haus sucht und sich bei Kälte und Regen in
ihrem Korb in die äußerste Ecke verkrümelt.
Dann, ca. 1 Jahr später,
wurde ich das erste Mal stutzig als Luna ihre geliebte
Schinkenwurst nicht fraß. Das sie noch mehr schlief als sonst, führte
ich darauf zurück, das es sehr kalt draußen war und Luna eine
absolute Frierhippe ist. Also blieb sie lieber im Korb. Sie verlor
sehr viel Fell, aber auch dafür fand sich eine Erklärung: Es wurde
Frühling und der Fellwechsel stand an. Aber es war so viel, das
selbst meine Bekannten mich darauf ansprachen. Sie fing an zu
stinken, aus den Maul und das Fell. Dann fing es an, das sie das
Fell um die Augen verlor, die typische Brillenbildung. Das sie ganz
schwer von ihrer Decke hochkam, tja, da dachte ich auch wieder, weil
es so kalt draußen war, macht sie schön langsam. Luna wollte dann
nicht mehr „sitz“ machen. Wieder eine Erklärung: Sie ist in der
pubertären Phase und will testen wie weit sie gehen kann. Ich bin
heute immer noch wütend auf mich. Wie oft habe ich sie „sitz“
machen lassen. Und Luna hat trotz ihrer schlimmen Schmerzen
gehorcht!!
Zum Tierarzt bin ich nicht mehr gegangen, weil
Luna mittlerweile einen absoluten Horror vor Tierarztpraxen hatte.
Aber dann musste ich doch. Luna bekam von einer
bestimmten Futtersorte immer ganz dicke Beine und viele Prusteln. So
fuhr ich also in die Tierklinik und der Tierarzt sagte mir, es ist
eine Futtermittelallergie. Endlich fand sich eine Erklärung, warum
Luna so schlecht aussah. An LM dachte ich immer noch nicht! Dann
telefonierte ich mit einer Bekannten, erzählte ihr von den
Symptomen und da fiel das erste Mal das Wort LM. Ich sollte doch
direkt noch mal zum Tierarzt und einen ELISA-Test machen lassen. Ich
habe immer noch nicht reagiert, weil mir damals versichert wurde,
das LM nicht schlimm ist, wie eine Grippe halt.
Als ich das nächste Mal beim Tierarzt war und
Luna´s Zustand nicht besser wurde, wollte er eine Blutuntersuchung
machen. Ich erwähnte ganz nebenbei, dass sie mal LM hatte. Da wurde
er ganz stutzig und endlich hatte das Ganze eine Erklärung. Sie
bekam sofort wieder Allopurinol. Der Titer war 1:256. Ich habe dann
noch eine Frau kennen gelernt, deren Pointer Eric auch LM hat. Sie
hat mir sehr viel Mut gemacht und mich sehr gut in das Thema LM
eingeführt. Luna bekam jetzt Allopurinol und Futter, was sie sehr
gut vertrug. Es dauerte aber ein halbes Jahr, bis sie wieder ganz
die Alte war. Im Sept. 2003 ließ ich nochmals einen LM-Test machen,
mit dem Ergebnis 1.512. Das machte mich stutzig und ziemlich nervös.
Luna ging es viel besser und der Titer ist in die Höhe geschossen.
Warum? Aber auch da war wieder Ulla zu Stelle und erklärte mir
alles und sprach mir Mut zu. Das die Höhe des Titer´s nichts mit
dem Zustand des Hundes zu tun haben muss. Man soll den Hund
beobachten, aber nicht in Panik verfallen.
Es ist sehr wichtig, das über diese Krankheit
aufgeklärt wird. So kann man den Tieren einen langen Leidensweg
durch Tierarztpraxen ersparen und eine gezielte Therapie einleiten.
So habe ich mit der Zeit gelernt mit dieser
Krankheit umzugehen. Ich kenne Luna am besten und weiß, was für
sie gut ist und was nicht. Ich beobachte sie, packe sie aber nicht
in Watte. Seit ca. einem ¾ Jahr geht es Luna blendend. Sie sieht
klasse aus und ist putzmunter.

Auch habe ich vor ca. einem Jahr angefangen zu barfen. Es tut ihr
sehr gut. Die letzten Blutwerte waren klasse. Der ELISA-Test ist
zwar sehr hoch, 68, aber da sie in sehr guter Verfassung ist lass
ich alles so wie es ist. Wir haben uns Luna´s Krankheit angepasst
und gelernt damit zu leben. Luna hat unser Leben wahnsinnig
bereichert und wir geniessen jede Minute mit ihr.
Ob ich Luna auch genommen hätte, wenn ich gewusst
hätte, was auf mich zukommt? Nein, ich glaube nicht. Vielleicht wäre
meine Einstellung anders, wenn ich gut über diese Krankheit aufgeklärt
worden wäre. Dann weiß man was einen erwartet, was auf einen
zukommen kann. Nicht nur die emotionale Seite, sondern auch die
finanzielle.
Aber mit diesem Bericht möchte ich allen Mut
machen, dass ein LM kranker Hund gut mit dieser Krankheit leben
kann.
Mein
großes Ziel ist es, das ich in 10 Jahren hier auch noch mal über
Luna berichten kann wie sie fröhlich über die Felder hüpf und uns
jeden morgen schwanzwedelnd begrüßt!!!!
LG Birgit und Luna
Luna ist leider am 20. November
2005 an Nierenversagen gestorben. Wir mussten sie schweren Herzens
einschläfern lassen. Ich wollte 10 Jahre später noch mal
einen Bericht über die Süße schreiben, das hat sie leider nicht
geschafft.
E-Mail:
BirgitLauck@freenet.de
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